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Russische Geschichte

Teil V: Kapitel 3
Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Die Nach-Stalin-Ära (1953 - 1985)

 

1000 Jahre Russland

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1945 - 1970
Der Metropolit von Leningrad Aleksij
(Simanskij) wird zum Patriarchen gewählt. In seiner Amtszeit wurde die Orthodoxe Kirche im Exil in die Autokephalie entlassen.

1953 - 1964
Nach Stalins Tod herrschte zunächst eine kollektive Führung mit Georgij Maximilianowitsch Malenkow
(sowjetischer Politiker; * 1902, † 1988; seit 1946 stellvertretender Ministerpräsident; galt als Stalins Nachfolger; 1953 - 1955 Ministerpräsident; 1957 aller Ämter enthoben; 1961 Ausschluß aus der Partei), Lawrentij Pawlowitsch Berija (sowjetischer Politiker; * 1899, † 1953 erschossen; seit 1938 Chef der Staatssicherheitsorgane [NKWD, MWD, MGB]; verantwortlich für den Polizeiterror; 1953 zum Tode verurteilt), W. M. Molotow. Danach begann unter Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (sowjetischer Politiker; * 1894, † 1971; 1953 Erster Sekretär des ZK der KPdSU; seit 1958 Ministerpräsident; "Entstalinisierung") die Distanzierung vom "Personenkult" um Stalin und von einigen seiner Maßnahmen, jedoch nicht von den Grundlagen seines Herrschaftssystems (1956: 20. Parteitag der KPdSU; 1961: 22. Parteitag). Verurteilung von Terror und Personenkult, Beseitigung der Rechtsunsicherheit, Dezentralisierung der Wirtschaftsleitung, Einleitung einer marktgerechten Agrarpolitik, Neulandprogramm in Kasachstan, Schulreform (1958: 1. Schulgesetz überhaupt), Beseitigung von Konfliktherden, außenpolitische Hinwendung zur Dritten Welt, "Friedliche Koexistenz" mit dem Westen. Nach innen- und außenpolitischen Fehlschlägen (Wirtschaft, Kuba-Krise [1962]) 1964 abgesetzt.

1953
Waffenstillstand in Korea.

1953 - 1956
Unterdrückung von Emanzipationsbestrebungen in Osteuropa
(1953 DDR, 1956 Ungarn, 1956 Polen).

1954
Waffenstillstand in Indochina.

1955
Staatsvertrag mit Österreich.

1956
Beendigung des Kriegszustandes mit Japan.

1957
Chruschtschow führt den entscheidenden Schlag gegen die aus der Stalin-Ära stammende Führungsspitze Molotow, Malenkow, Lasar Moissejewitsch Kaganowitsch
(sowjetischer Politiker; * 1893, † 1991; enger Mitarbeiter Stalins; Partei- und Staatsämter in den Bereichen Schwerindustrie und Verkehr), Dimitrij Trofimowitsch Schepilow (sowjetischer Politiker; * 1905; 1956 - 1957 Außenminister; als Gegner aller Ämter enthoben); außer Anastas Iwanowitsch Mikojan (sowjetischer Politiker; * 1895, † 1978; 1955 - 1964 Erster stellvertretender Ministerpräsident; 1964 - 1965 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets; unterstützte ihn bei den Machtkämpfen und der "Entstalinisierung").

Die Sowjetunion startet den ersten künstlichen Erdsatelliten "Sputnik 1" (04. 10.; "Begleiter").

1958
Chruschtschow wird Partei- und Regierungschef.

1961
Jurij Alexejewitsch Gagarin
(sowjetischer Kosmonaut; * 1934, † 1968 verunglückt) fliegt als erster Mensch in das Weltall und umrundet die Erde mit dem Raumschiff "Wostok 1" (12. 04.).

1962
Die Kuba-Krise
(Konflikt zwischen USA und UdSSR wegen der Stationierung von sowjetischer Mittelstreckenraketen in Kuba; vorher diplomatische und militärische Spannungen zwischen USA und Kuba; Abzug sowjetischer und amerikanischer Raketen aus Kuba und Türkei; keine Invasion der USA in Kuba) wurde Ausgangspunkt der partiellen globalen Zusammenarbeit und Annäherung zwischen den USA und der UdSSR.

1963
Bruch mit China nach ideologischen Differenzen
(der "Große Sprung"; "Maoismus") mit der Sowjetunion. Dieser Konflikt spaltete die kommunistische Weltbewegung.

1964 - 1982
Chruschtschow wird gestürzt
(Oktober 1964). Unter Leonid Iljitsch Breschnew (sowjetischer Offizier und Politiker; * 1906, † 1982; 1960 - 1964 Vorsitzender des Obersten Sowjets; 1964 Nachfolger; 1966 Generalsekretär; die Reformen kamen zum Stillstand oder wurden rückgängig gemacht), Alexej Nikolajewitsch Kossygin (sowjetischer Politiker; * 1904, † 1980; seit 1939 Ministerämter; 1964 - 1980 Vorsitzender des Ministerrats; wurde von Breschnew in seiner Wirtschaftsreform gehindert), Nikolaj Wiktorowitsch Podgornyj (sowjetischer Politiker; * 1903, † 1983; 1965 - 1977 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets; verlor seine Ämter nach Differenzen mit Breschnew) und Michail Andrejewitsch Suslow (sowjetischer Politiker; * 1902, † 1982; unterstützte Chruschtschow gegen die Molotow-Gruppe; soll 1964 führend am Sturz beteiligt gewesen sein; maßgeblicher Theoretiker der KPdSU) wurde die Herrschaft der Parteibürokratie wieder gestrafft. Die Innen- und Wirtschaftspolitik war auf Vermeidung von Erschütterungen des Systems gerichtet, trug restaurative Züge und führte zur Stagnation. Außenpolitisch dehnte die SU ihre Einflußsphäre weltweit aus und erreichte den strategischen Gleichstand mit den USA. Entspannungspolitik mit Westeuropa.

ab 1965
Die Kritik an Stalin verstummte wieder völlig
(ideologische Intoleranz, Zurücknahme von Liberalisierungsmaßnahmen, Breschnew trat mehr und mehr in den Vordergrund).

1966
Breschnew führt wieder den Titel des "Generalsekretärs" ein.

1968
Besetzung der
C.SSR zur Unterdrückung reformkommunistischer Tendenzen ("Prager Frühling").

1969
sowjetisch-chinesischer Grenzkonflikt, der seinen Ausgangspunkt 1858 im Vertrag von Aihun hat.

1970
Moskauer Vertrag über Gewaltverzicht und Anerkennung der Grenzen in Europa mit der BRD.

1971
Viermächteabkommen über Berlin mit den Westmächten.

1971
Das erste sowjetische Raumlabor "Salut 1" wird gestartet
(Lebensdauer 6 Monate).

1972 - 1979
Verträge mit den USA über die Beschränkung der strategischen Rüstung
(SALT I und II).

seit 1975
Beteiligung an der Europäischen Sicherheitskonferenz
(KSZE; Schlußakte von Helsinki) und an den Wiener Verhandlungen zum Truppenabbau in Europa (MBFR).

1979
Einmarsch in Afghanistan zur Unterstützung sozialistisch orientierter Kräfte.

1982 - 1984
Nachfolger von Breschnew wird der reformwillige Jurij Wladimirowitsch Andropow
(sowjetischer Politiker; * 1914, † 1984; 1967 - 1982 Vorsitzender des KGB; 1982 Generalsekretär des ZK; 1983 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR).

1984 - 1985
Nachfolger wird der eher konservative Konstantin Ustinowitsch Tschernenko
(sowjetischer Politiker; * 1911, † 1985; seit 30er Jahren Funktionär der KPdSU).

 

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